Zeit für einen letzten Eintrag - zumindest bis ich hier über den nächsten Camino berichte ;) Wer weiß... Via de la plata? Camino frances? Camino primitivo? Klingt alles sehr verlockend.
Ich bin jetzt schon seit 2 Tagen wieder zuhause. Komisch, wenn man sich wieder an den "Alltag" gewöhnen muss. Der letzte Tag in Barcelona war noch einmal wundervoll. Martin musste arbeiten - und ich habe seit langem mal wieder den Wecker ignoriert und "gesnoozed". Am späten Vormittag ging es dann mit der Metro nach Barcelona und zunächst zu Fuß vom Plaça de Catalunya durch die Stadt bis zur Sagrada Familia. Ein beeindruckendes Bauwerk - trotz der vielen Bauzäune und Kräne. Irgendwie mag ich Gaudi. Seine Bauwerke strahlen etwas lebendiges, bewegtes und organisches aus. Nur das Innere der Kirche habe ich mir erspart. Ein hoher Eintritt und lange Schlangen von Touristen - das musste nicht sein.
Danach ging es zu Fuß zum Parc Güell. Ein wunderschöner Park, in dem ich ausgiebig spazieren gegangen bin. Das beste dort ist es, Leute zu beobachten: Handtaschenhändler, die mit einem Seilsystem an ihrer Ware alles innerhalb von 2 Sekunden zusammenpacken können um vor der Polizei zu fliehen. Deutsche Touristen, die überlegen ob sie zu Burger King oder McDonalds gehen sollen, Musiker, Gaukler,... herrlich.
Nach dem Park ein Blick auf das GPS-Gerät: nur 6km bis zu Martin. Keine Distanz für einen (Ex-)Pilger. Doch schon kurz nachdem ich losgelaufen bin habe ich eine SMS von Anabel erhalten. Sie und Maria waren meine Begleiterinnen für die ersten Tage auf dem Camino und beide habe ich sehr ins Herz geschlossen. Beide wohnen in der Nähe von Barcelona und ich hatte Ihnen Bescheid gesagt, dass ich hier bin. Mit dem Treffen sollte es also doch noch klappen. Also Routenänderung und wieder zurück zum Plaça de Catalunya. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten (Das Einkaufszentrum, an dem wir uns treffen wollten gab es zweimal - und natürlich hat sich jeder das jeweils andere ausgesucht, um zu warten) hat es dann doch noch geklappt und wir haben uns ewig unterhalten. Wunderbar, die beiden noch einmal zu treffen.
Nach einem herzlichen Abschied ging es dann mit der Metro zurück zu Martin. Dort dann das nächste Highlight - das (sehr leckere) Essen stand schon auf dem Tisch und auch Freunde von Martin - Sergio und Cristina - waren zu Besuch. Ein schöner geselliger Abend, an dem wir viele Bilder angesehen und viel gelacht haben. Ich hoffe, Martin und Sergio kommen mich in Deutschland besuchen. Ihre Augen wurden immerhin ziemlich groß, als ich Ihnen von den fränkischen Bierwanderwegen erzählt habe ;)
Der Heimflug - diesmal mit Air Berlin - verlief von Barcelona "más o menos" problemlos. Aufgrund des Streiks in Frankreich mussten wir noch eine Stunde auf dem Rollfeld warten bis wir starten konnten. In Düsseldorf musste ich dann ziemlich schnell umsteigen, um den Flieger nach Nürnberg zu erwischen. Das Gepäck hat das natürlich nicht geschafft und wurde mir erst einen Tag später vom FLughafen nach Hause gebracht. Aber das sind ja Peanuts im Vergleich zu der Ryanair-Aktion. Auch in Barcelona hatte ich an der Abflugtafel wieder 3 annulierte Ryanair-Flüge erspäht. Diese FLuggesellschaft ist für mich mittlerweile wirklich das letzte.
Das war er also, der Camino. Ein herrliches Abenteuer, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Landschaften, Menschen, neue Freundschaften, Emotionen, Sonnenbrände, Anstrengung, Entspannung, Meer, Berge, kläffende Hunde, Blasen, tolle Herbergen, nicht so tolle Herbergen, Supermarkt-Gourmet-Menüs, Sonnenuntergänge. Einfach ein unvergessliches Erlebnis. Peter hat einmal gesagt: Man braucht immer einen weiteren Camino, um über den letzten noch einmal richtig nachdenken zu können. Recht hat er. Ich habe mich jedenfalls anstecken lassen.
Bon Camino! Viele Grüße & vielen Dank an alle regelmäßigen Leser!!!
Sebastian
p.s. Alle Camino-Bilder sind in meinem Picasa-Webalbum zu finden.
Ein Blog über meine Reiseerlebnisse auf dem Camino del Norte (Küstenweg) entlang an Spaniens Nordküste - Start in Irun am 28.07.2010 bis zur Ankunft nach 857km am 25.08.2010 in Santiago de Compostela und anschließend weiter nach Finisterre und Muxia
Donnerstag, 9. September 2010
Sonntag, 5. September 2010
Barcelona
Me and the best dog of the world ;) |
Nach 17 Stunden Busfahrt bin ich gestern früh um 7 Uhr gut in Barcelona angekommen. Ein komisches Gefühl, wenn man die Strecke, die man 4 Wochen gelaufen ist, in ein paar Stunden wieder zurückfährt. Die Fahrt war anstrengend aber ok - obwohl ich nur eine Platz am Gang hatte und das Schlafen somit nur schwer möglich war. In Barelona hat mich dann Martin schon an der Busstation erwartet und mich zur besten Herberge des ganzen Camino gefahren - seiner Wohnung in Bellvitge (nahe Barcelona).
Nach Frühstück und Duschen ging es erst einmal zum Strand - Christina - eine Freundin von Martin - wollte dort noch joggen gehen und wir haben dort mittags gemütlich ein Bier getrunken. Danach Mittagessen, Siesta, anschliessend nach Barcelona - the Spanish Way of Life. In der Stadt natürlich die Rambla, die Kathedrale, die Shoppingmeilen, Ravala etc besucht... alles sehr schön und eine tolle Stimmung. Ich glaube ich mag Barcelona!
Und Übermorgen geht es "schon" zurück nach Deutschland. Dank Ryanair hatte ich ja in Barcelona einen Tag weniger als gedacht.
Viele Grüsse!
Sebastian
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